Nachrichten von Fr. Anthony Otu Abban aus Ghana

Vom September 2022 bis September 2023 absolvierte Father Anthony Otu Abban, besser bekannt unter Tony, seinen Freiwilligendienst in unserer Pfarreiengemeinschaft.
In dieser Zeit ist er vielen Menschen hier in den drei Gemeinden ans Herz gewachsen und er hat den großen Wunsch geäußert, mit diesen über regelmäßige "Statusmeldungen" aus seiner Heimat Kumasi in Ghana in Kontakt zu bleiben. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach. In unserem Pfarrbrief Dreiklang drucken wir diese Berichte ins Deutsche übersetzt ab, auf dieser Seite sind sowohl der jeweilige Original-Text als auch die deutsche Übersetzung zu finden.

Ostergrüße von Tony (März 2024)

Dear friends, I am delighted to have another time to communicate with you through the parish newsletter again. I am grateful to the pastoral team for this opportunity to occasionally keep in touch with you, such nice people. God bless you. I received a nice 40th birthday package from them. I thank you guys for your help directly and indirectly to support me in my pastoral work.

It is my fervent prayer that we all do not lose hope and keep the flames of hopefulness ablaze in our somewhat ‘unpredictable’ world.  There are so many uncertainties and challenges, however, with friends and family who are near and far we can still smile at the storms of life. Uncertainties give us endurance and endurance gives us courage and courage produces hope.

In my previous message I shared with you how challenging it was for me to settle back after my year abroad in Germany. I recall the supportive assistance I received in words and in kind from you in the first months of returning back to Ghana. Again, for all counter cultural clashes I had to deal with here and there you stood by me in support. Frankly, I thought I could live a bit of my new learning experiences abroad so easily but I was wrong. I quickly join the wagon of spontaneity, long period socialization before getting down to business, managing with all the unconventional traffic rules of honking, bargaining with sellers to reduce prices of goods, long hours of dancing and music during the Holy Mass. Interestingly, how odd I became when I started doing comparison of my German standard of living and my Ghanaian way of life.

In the beginning of this year I had to change to a new parish community. The transition was quite a difficult one because I was in the process of settling down after my year abroad. Nevertheless, I am finding some solace in my current parish community even though I know it is also for me a temporary residence here. I will have a permanent parish residence in September this year. The movement setbacks brought some radical changes. Once again I had some friends and family here and Germany who supported me emotionally and that uplifted my spirit. Thank you.

Against all the odds of my adjusting gradually, there have also been some beautiful and successful activities in my life and I count it all as a blessing and joy. I had the privilege to assist my diocese to initiate a Child Protection Committee to look into the concept of dealing with vulnerable children, child labor policies, street children and child trafficking issues. Here, I say thank you to Kirsten and Ruth for their insightful knowledge they shared while I was with them in Germany and even when I returned to Ghana. Together with the Nuns we were able to save some vulnerable children who were involved in human trafficking situations in the last month.

Also, together with all the other partners in the volunteer service abroad program we are guiding the four young volunteers from the diocese of Osnabruck to adjust and integrate in their voluntary service in their respective placements. We are also preparing two Ghanaian volunteers to do a one year reverse program in Osnabruck beginning this summer to build their exposure and to experience a world view of social working systems abroad.

Another successful project is the collaboration of youth exchange between the BDKJ – Osnabruck and the youth group from the diocese of Kumasi to actively participate in the 72 hour social action projects in the community base climate accomplishment activities which will begin on the 20th of April this year. We plan to pick plastic waste around and educate ourselves about the over reliance on plastic bags and its futuristic effect on the planet.

 

In the course of the year I have had some very nice and symbolic contacts with my family in Ankum, Detert and Maria Bummer Bange. We exchanged some photos and we chatted occasionally. I am grateful for that sustained relationship.

I can also share a bit about the weather in Ghana, at least to make up for the German in me. I realize that the weather is a constant theme in most conversations in Germany. Until recently before the rains started we have had some high temperatures because the harmattan season (Dry Season) lasted longer than expected. We have had some high temperatures during the day between 40 to 50 degrees Celsius. This phenomenon delayed the early planting season of cocoa seedlings, other tuber plants and vegetables. We hope that the weather and other climatic changes will favor us this year during the harvest seasons.

I thank my Lord every time I remember your faces or look through my photo albums to remind myself of your presence in my life and in my heart. In all my prayers, I always pray with joy because of the family we have become in spirit. It is right for me to feel that way about all you since I have you in my heart in a special way. I thank you all for showing interest in my welfare.

Finally, let us all be encouraged, love one another, and live in peace as we prepare for the Paschal Mystery and the celebration of Easter.

Tony

Deutsche Übersetzung:

 

Liebe Freunde,

ich freue mich, wieder Zeit zu haben, um mit euch über den Dreiklang und die Homepage zu kommunizieren. Ich bin dem Pastoralteam dankbar für diese Gelegenheit, gelegentlich mit euch, so netten Menschen, in Kontakt zu bleiben. Gott segne euch! Ich habe vom Team ein schönes Paket zum 40. Geburtstag erhalten. Ich danke euch für eure direkte und indirekte Hilfe, mich in meiner pastoralen Arbeit zu unterstützen.

Es ist mein inbrünstiges Gebet, dass wir alle die Hoffnung nicht verlieren und die Flammen der Hoffnung in unserer etwas "unberechenbaren" Welt am Brennen halten. Es gibt so viele Unsicherheiten und Herausforderungen, aber mit Freunden und Familie, die nah und fern sind, können wir immer noch über die Stürme des Lebens lächeln. Unsicherheiten geben uns Ausdauer und Ausdauer gibt uns Mut und Mut erzeugt Hoffnung.

In meiner letzten Nachricht habe ich euch mitgeteilt, wie schwierig es für mich war, mich nach meinem Auslandsjahr in Deutschland zu Hause in Ghana wieder einzuleben. Ich erinnere mich an die Unterstützung, die ich in den ersten Monaten nach meiner Rückkehr nach Ghana von Euch erhalten habe. Nochmals, bei allen „Kulturschocks“, mit denen ich hier und da zu kämpfen hatte, stand mir das Pastoralteam unterstützend zur Seite. Ehrlich gesagt dachte ich, dass ich ganz einfach ein bisschen von meinen neuen Lernerfahrungen im Ausland in meinen Alltag einbauen könnte, aber ich habe mich geirrt. Ich war schnell wieder mit der gewohnten Spontaneität unterwegs, hole weit aus, bevor ich zur Sache komme, komme mit all den unkonventionellen Verkehrsregeln zurecht, wie Hupen, Feilschen mit Verkäufern, um die Preise für Waren zu senken, lange Stunden Tanzen und Musik während der Heiligen Messe. Interessanterweise fühlt es sich seltsam an, als ich anfing, meinen deutschen Lebensstandard mit meiner ghanaischen Lebensweise zu vergleichen.

Anfang dieses Jahres musste ich in eine neue Pfarrgemeinde wechseln. Der Übergang war ziemlich schwierig, da ich nach meinem Auslandsjahr gerade dabei war, mich in der vorherigen Gemeinde einzuleben. Trotzdem finde ich Trost in meiner jetzigen Pfarrgemeinde, auch wenn ich weiß, dass es für mich auch ein vorübergehender Wohnsitz ist. Ich werde im September dieses Jahres werde ich dauerhaft in eine neue Pfarrei wechseln. Die Rückschläge der Bewegung brachten einige radikale Veränderungen mit sich. Wieder einmal hatte ich Freunde und Familie hier und in Deutschland, die mich emotional unterstützt haben und das hat meine Stimmung gehoben. Vielen Dank.

Obwohl die Wiedereingewöhnung einige Herausforderungen mit sich brachte, gab es auch einige schöne und erfolgreiche Aktivitäten in meinem Leben, und ich betrachte das alles als Segen und Freude. Ich hatte das Privileg, meiner Diözese dabei zu helfen, ein Kinderschutzkomitee ins Leben zu rufen, das sich mit dem Konzept des Umgangs mit gefährdeten Kindern, der Politik der Kinderarbeit, der Straßenkinder und des Kinderhandels befassen sollte. An dieser Stelle möchte ich mich bei Kirsten und Ruth für ihr aufschlussreiches Wissen bedanken, das sie mit mir geteilt haben, während ich mit ihnen in Deutschland war und sogar, als ich nach Ghana zurückkehrte. Gemeinsam mit einigen Nonnen konnten wir einige schutzbedürftige Kinder retten, die im letzten Monat in Situationen des Menschenhandels verwickelt waren.

Gemeinsam mit allen anderen Partnern des Freiwilligendienstes im Ausland begleiten wir die vier jungen Freiwilligen aus dem Bistum Osnabrück bei der Anpassung und Integration ihres Freiwilligendienstes in ihren jeweiligen Einsatzorten. Wir bereiten auch zwei ghanaische Freiwillige darauf vor, ab diesem Sommer ein einjähriges Reverse-Programm in Osnabrück zu absolvieren, damit sie gute Erfahrungen in diesem Jahr machen können und die Systeme der sozialen Arbeitssysteme im Ausland erleben können.

Ein weiteres erfolgreiches Projekt ist die Zusammenarbeit des Jugendaustauschs zwischen dem BDKJ – Osnabrück und der Jugendgruppe aus der Diözese Kumasi. Eine Jugendgruppe aus Kumasi wird sich am 20. April an der deutschlandweiten 72 Stunden-Aktion des BDKJ beteiligen. Wir planen, Plastikmüll zu sammeln und uns über die übermäßige Abhängigkeit von Plastiktüten und ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu informieren.

Im Laufe des Jahres hatte ich einige sehr schöne Kontakte mit meiner Familie in Ankum, Detert und Maria Bummer Bange. Wir tauschten ein paar Fotos aus und unterhielten uns gelegentlich. Ich bin dankbar für diese anhaltende Beziehung.

Ich kann auch ein wenig über das Wetter in Ghana erzählen, zumindest um das Deutsche in mir auszugleichen. Mir ist klar, dass das Wetter in den meisten Gesprächen in Deutschland ein ständiges Thema ist. Bis vor kurzem, bevor die Regenfälle einsetzten, hatten wir einige hohe Temperaturen, da die Harmattan-Saison (Trockenzeit) länger dauerte als erwartet. Wir hatten tagsüber einige hohe Temperaturen zwischen 40 und 50 Grad Celsius. Dieses Phänomen verzögerte die frühe Pflanzsaison von Kakaosetzlingen, anderen Knollenpflanzen und Gemüse. Wir hoffen, dass das Wetter und andere klimatische Veränderungen uns in diesem Jahr während der Erntezeit begünstigen werden.

Ich danke meinem Herrn jedes Mal, wenn ich mich an eure Gesichter erinnere oder meine Fotoalben durchschaue, um mich an eure Gegenwart in meinem Leben und in meinem Herzen zu erinnern. In all meinen Gebeten danke ich Gott immer mit Freude für die Familie, die wir im Geiste geworden sind. Es ist richtig für mich, so für euch alle zu empfinden, da ich euch auf eine besondere Weise in meinem Herzen trage. Ich danke euch allen, dass ihr euch für mein Wohlergehen interessieren.

Lasst uns alle mutig sein, lieben wir einander und leben wir in Frieden, während wir uns auf das Ostergeheimnis und die Feier des Osterfestes vorbereiten.

Euer Tony

 

Tonys Resümee nach den ersten 3 Monaten zurück in seiner Heimat

OUT OF SIGHT NOT OUT OF MIND

It gives me much joy to communicate with you, my lovely people. I am elated also to stay in contact with you through this medium of the parish community’s newsletter. It is such a delight to recollect my days in your heart filled welcoming communities of Akum, Eggermühlen and Kettenkamp. I often recall my moments with the pastoral team, of our exciting German-English liturgical celebrations, prayerful moments, spiritual activities and all other social celebrations that bonded us so well. Maybe I can mention a few that I  recall;  our DG meetings, Ecumenical visits, various celebrations in the Dom of Osnabruck, Our Holy Mass together, baptism, funerals, our pilgrimage trips with the team.

I remember all the parish office administrators and volunteers who served at mass in various capacities and fields. Many of those specific and thrilling moments we shared together I may not be able to scribble them here now in detail but they certainly have an indelible place in my heart.

How can I ever forget St. Nicklaus celebration with the lucky zone boys and girls (seniors)? U 60 and the famous phrase Ich bin der Nicolaus. My experience with the youth at their meetings and our little one night drinking show at Haus Kirchburg….Faaabom!!!! ( Prost). All these memories give some joy. I remember some memorable encounters at Eggermuhlen during the St. Martin’s celebrations, the fantastic show of love during the colourful carnival celebration. I often recall the memorable times at Kettenkamp, the Easter celebrations, the blessing of the big fires and all the fire fighters around. The shooting fest celebrations. Horrido!!!

I am keeping all the faces of all the people I got the opportunity to interact with during my stay in your wonderful communities. I keep you so close to my heart and thoughts so that I don’t forget our times together.

Since my coming back to Ghana, I took some time to settle down slowly because I had to deal with a bit of counter clashes here and there! Most significantly is the issue of time. At the beginning of my return I realised that I had to get used to spontaneous timing use here in Ghana because I had gotten used to, though not perfect with being on point at events, at the bus and train stations and other activities during my time in Germany. I have copied a practice of speaking directly to some issues and not mincing words. It fascinates me how we drive sometimes so higgledy-piggledy but we are not crashing into one another on the streets and even when an accident happens the two parties quickly rectify our differences because hardly will any police show up when they scratch someone’s car or commit a traffic misdemeanour.

I had a change of assignment from my former parish to a new one so I had to quickly adjust to my new responsibilities and duties. I am still working on the street sometimes and assisting with the Domestic Violence and Human Trafficking issues at the Safe Child Advocacy Centre in Kumasi Diocese. Interestingly, I had to deal with some of the high expectations of the people around me and some family members as well. Surely, that put me a little under pressure. I felt so obligated to assist people because every one of them called me a Borga and needed help materially or financially with something. I had some continuous talks here and there with my mentor and that surely helped me with my stability.

I was also blessed with the thrilling international youth exchange program between BDKJ Osnabruck and the Catholic Youth of Kumasi that was characterised by collegial exchange of ideas and the collective efforts to bridge the Youth of the Global Church. I am having a good social project with the volunteers from FDA Bistum Osnabrück.

I duly appreciate all the time and unceasing assistance you shared together with me while I stayed with you and even now when I am just one call away. My heart forever goes on to my host parents whose love and care kept me going on even when I am here in Ghana. We still enjoy some chats and photo exchanges sometimes.

It’s hard when you miss people. But I know that though you are out of my sight you will not be out of my heart and prayers.

Thank you

Much Love

Tony

 

Deutsche Übersetzung:

AUS DEN AUGEN, NICHT AUS DEM SINN

Es macht mir viel Freude, mit euch, meinen lieben Menschen, zu kommunizieren. Ich freue mich auch, mit Euch über den Dreiklang in Kontakt zu bleiben. Es ist mir eine große Freude, mich an meine Tage in den Gemeinden Ankum, Eggermühlen und Kettenkamp zu erinnern. Ich erinnere mich oft an meine Momente mit dem Pastoralteam, an unsere aufregenden deutsch-englischen Gottesdienste, an die Gebetsmomente, an die geistlichen Aktivitäten und an all die anderen Dinge, die uns so sehr verbunden haben. Vielleicht kann ich ein paar nennen, an die ich mich erinnere:  unsere wöchentlichen Dienstgespräche, teilweise mit ökumenischem Besuch, verschiedene Feiern im Osnabrücker Dom, unsere gemeinsame Heilige Messen, Taufen, Beerdigungen, unsere Pilgerreisen mit dem Team.

Ich erinnere mich an die Pfarrsekretärinnen und Freiwilligen, die in verschiedenen Funktionen und Bereichen an der Messe teilgenommen haben. Viele dieser besonderen und aufregenden Momente, die wir miteinander geteilt haben, kann ich hier jetzt vielleicht nicht im Detail aufschreiben, aber sie haben sicherlich einen unauslöschlichen Platz in meinem Herzen.

Wie kann ich jemals die Nikolausfeier mit den Senioren vergessen und den berühmten Satz „Ich bin der Nikolaus!“? Meine Erfahrung mit den Jugendlichen bei ihren Treffen und unserem schönen Abend im Haus Kirchburg....Faaabom!!! (Prost). All diese Erinnerungen bereiten Freude. Ich erinnere mich an einige denkwürdige Begegnungen in Eggermühlen während der St. Martinsfeier, an die schönen Begegnungen während der bunten Karnevalsfeier. Ich erinnere mich oft an tolle Zeiten in Kettenkamp, an die Osterfeierlichkeiten, an die Segnung der großen Osterfeuer und an die vielen Feuerwehrleute bei den Osterfeuern. Die Feierlichkeiten zum Schützenfest. Horrido!!

Ich behalte alle Gesichter aller Menschen, mit denen ich während meines Aufenthalts in euren wunderbaren Gemeinschaften interagieren durfte, in meinem Herzen. Ich behalte dich so nah an meinem Herzen und meinen Gedanken, damit ich unsere gemeinsame Zeit nicht vergesse.

Seit meiner Rückkehr nach Ghana habe ich einige Zeit gebraucht, um mich langsam einzuleben, da ich hier und da mit ein paar Kulturschock zu kämpfen hatten. Am wichtigsten ist die Frage der Zeit. Zu Beginn meiner Rückkehr wurde mir klar, dass ich mich hier in Ghana an den spontanen Umgang mit Zeit gewöhnen musste, weil ich mich während meiner Zeit in Deutschland daran gewöhnt hatte, auf Veranstaltungen, an den Bus- und Bahnhöfen pünktlich zu sein, wenn das auch nicht immer perfekt funktionierte. Auch die deutsche Praxis, einige Themen direkt anzusprechen und kein Blatt vor den Mund zu nehmen, habe ich mit in meine Heimat genommen. Der Verkehr stresste mich zu Beginn auch: Es fasziniert mich immer wieder, wie wir hier in Ghana häufig einfach durcheinander fahren, und trotzdem nicht zusammenkrachen nicht auf der Straße. Selbst wenn mal ein Unfall passiert, klären die beiden Parteien unsere Differenzen schnell aus, weil die Polizei selten auftaucht, wenn jemand einem anderen das Auto zerkratzt oder eine Verkehrswidrigkeit begeht.

Nach meiner Rückkehr bin ich in eine neue Pfarrei gekommen, dort musste ich mich schnell an meine neuen Aufgaben und Pflichten gewöhnen. Manchmal arbeite ich immer noch als „Streetworker“ und helfe bei den Problemen mit häuslicher Gewalt und Menschenhandel im „Safe Child Advocacy Centre“ in der Diözese Kumasi.

Interessanterweise musste ich mich mit einigen der hohen Erwartungen der Menschen um mich herum und auch einiger Familienmitglieder auseinandersetzen. Das hat mich sicherlich ein wenig unter Druck gesetzt. Ich fühlte mich so verpflichtet, Menschen zu helfen, weil jeder von ihnen mich einen „Borga“ (das ist ein Begriff für einen reichen Mann, der im Ausland viel Geld verdient hat) nannte und materielle oder finanzielle Hilfe brauchte.

Auch nach meiner Rückkehr habe ich regemäßige Gespräche mit meiner Mentorin Kirsten Ludwig und das hat mir sicherlich dabei geholfen, mit solchen Situationen umzugehen und diese zu reflektieren-

Ich war auch mit dem spannenden internationalen Jugendaustauschprogramm zwischen dem BDKJ Osnabrück und der Katholischen Jugend, von Kumasi im September, kurz nach meiner Heimkehr, gesegnet, das von kollegialem Gedankenaustausch und den gemeinsamen Bemühungen geprägt war, eine Brücke zwischen der Jugend der Weltkirche zu schlagen. Ich habe ein gutes soziales Projekt mit den Freiwilligen vom Bistum Osnabrück.

Ich schätze all die Zeit und die unaufhörliche Unterstützung, die ihr mit mir geteilt habt, während ich bei euch war und sogar jetzt, wo ich nur einen Anruf weit entfernt bin. Meine Gasteltern Maria und Detert, deren Liebe und Fürsorge mich auch hier in Ghana weitertragen, werde ich für immer in meinem Herzen tragen. Wir telefonieren regelmäßig und tauschen manchmal Fotos aus.

Es ist schwer, wenn man Menschen vermisst. Aber ich weiß, dass, obwohl du aus meinen Augen bist, du nicht aus meinem Herzen und meinen Gebeten sein wirst.

Vielen Dank und viel Liebe

Euer Tony aus Kumasi, Ghana